Beispiele
Praxisbeispiel:
Wenn Brückenteile nicht zusammenpassen . . .
.... zwei Fünferteams arbeiten mit Papier, Lineal, Schere und Klebstoff in getrennten Räumen. Sie konstruieren jeweils die Hälfte einer Brücke. Eine Einheit soll entstehen, zwei Teile, die genau zusammenpassen. Die Teams kommunizieren nur über ihre Teamleiter miteinander, Führungskräfte internationaler Unternehmen. Das Ergebnis ist ernüchternd: Nichts passt. Es sind zwei völlig unterschiedliche Hälften entstanden. „Besten Dank, so nicht“, würde jeder Kunde sagen.
Die Ursache sind Kommunikationsdefizite in der Führungsetage. Was dort nicht gelebt wird, kann von den Mitarbeitern keiner verlagen. Das harmlose Papiermodell bildet die Alltagsrealität ab. So schmerzhaft der Blick auf diese Realität ist, es ist der erste Schritt zur Veränderung. Führungskräfte kennen ihren Alltag am Besten. Die Lösungsschritte, die sie selbst vorschlagen und umsetzen sind am wirksamsten. Durch die Spiel- und Übungsebene gewinnen die Führungskräfte mit Hilfe des Moderators in kurzer Zeit einen neuen Blickwinkel. Als Prozessbegleiter unterstützt er die Umsetzung der neuen Erkenntnisse. Zusammen mit ihm wird eine Reihe konkreter Lernschritte konzipiert, Workshops oder Trainings, die dem Prozess angepasst sind. Und die jederzeit verändert werden können, so wie es der spezifische Bedarf des Unternehmens erfordert.
Praxisbeispiel:
Freiräume für selbständiges Handeln
- Zehn Menschen spielen das bekannte Puzzlespiel: jeder soll aus fünf Teilen ein Quadrat legen. Gesprochen wird nicht, der Austausch der Teile innerhalb der Gruppe darf nur ohne Worte stattfinden. Schwer auszuhalten ist die Regel: „Nicht helfen“, „keine Lösung vorsagen“. Bei einigen Teilnehmern ist ein Aha-Erlebnis die Folge: „Dass ist mein eigenes Verhaltensmuster“: Der Teilnehmer nimmt das Angebot an, auf dem >heißen Stuhl<, das Thema „Helfen“ und „Lösungen vorgeben“ zu bearbeiten. Er erlebt, wie demotivierend dieses Vorgesetztenverhalten für seine Mitarbeiter im Unternehmensalltag sein kann. Er macht die Erfahrung, wie er Strukturen von Unselbständigkeit und Verantwortungslosigkeit bei seinen Mitarbeiter verstärkt.
Praxisbeispiel:
Verantwortung übernehmen und Wissen teilen
- Zehn Menschen spielen ein Kriminalspiel. Alle notwendigen Informationen sind in der Gruppe verteilt. Sie muss diese so kombinieren, dass der Täter identifiziert werden kann. Eine Frau macht einen Vorschlag, der direkt auf die Lösung steuert. Keiner geht drauf ein. Sie wiederholt ihren Vorschlag, kann sich wieder nicht durchsetzen und resigniert. Zehn Führungskräfte finden keine Lösung für den Kriminalfall; doch sie haben ihre eigenen Strukturen und Verhaltensmuster reproduziert, die ihnen Teamarbeit und Gruppenführung im Alltag erschweren: wenig Transparenz, kaum Informationsfluss, jeder sitzt auf seinen Informationen, Verantwortung übernehmen möchte eigentlich keiner. Die Videokamera hat alles aufgezeichnet. Jeder kann hinschauen so oft er mag. Jede kann entscheiden, womit sie die eigenen Verhaltensänderung beginnen will.
Praxisbeispiel:
Die eigenen Probleme mit anderen Augen sehen
- Zehn Menschen arbeiten intensiv: „9-3-5-brainwriting“ lautet die Aufgabe: in fünf Minuten drei Fragen beantworten, die jeder Mitspieler der Runde auf einem Zettel gestellt hat. Es geht um Probleme aus der eigenen Praxis. Nach 45 Minuten konzentrierter Arbeit hat jeder ein Blatt mit neun Lösungsideen für drei seiner praktischen Probleme. Diskussion nicht nötig. Jede nimmt eine Menge Vorschläge und Anregungen für ihren Alltag mit.